Der Inle See ist eines der Haupttouristenziele. Bekannt geworden ist er wohl hauptsächlich durch die "Einbeinruderer". Um beide Hände frei zu haben wird das Boot mit einem Bein gerudert, das sieht zwar ulkig aus, ist aber funktionell.

Ich habe einmal in einem Forum die Frage gesehen, ob man im Inle See baden könne. Ja, natürlich kann man das, ich würde aber dringend davon abraten, hier die Gründe:

1.) Abwasserkläranlagen sind ein Luxus, den Myanmar sich nicht leistet und

2.) stehende Gewässer in tropischen und subtropischen Gebieten sind sehr häufig mit Bilharziose belastet. Bilharziose ist ein sogenannter Leberegel, der sich durch die Haut in den Körper frißt und sich in der Leber festsetzt, dann vermehren sich die Tierchen und verbreiten sich über die Blutbahnen im ganzen Körper, mittels Eiablage werden weite Bereiche infiziert. Der Befall kann zwar mit gut verträglichen Medikamenten behandelt werden, ist aber sicherlich kein Urlaubsvergnügen.

3.) Was soll's? Wollen Sie sich am Ufer erst einmal durch etliche Meter von Wasserhyazinthen kämpfen, um dann im Seetang rumzuwaten?

Es gibt zwei Möglichkeiten, seine Zeit am See zu verbringen. Sie können sich in einem der Ressorts einmieten. Die liegen fast alle am Ostufer des Sees, sind sehr komfortabel aber leider auch relativ teuer (ab ca. 50$ bis Ende offen). Ein großer Vorteil der Ressorts liegt darin, daß sie sich mitten in einem Sperrgebiet befinden oder nahe dran liegen, in das Sie sonst nur mit Sondergenehmigung gelangen. Die meisten Besucher laufen statt dessen Nyaung Shwe (Nordufer) an, hier gibt es eine Vielzahl von Unterkünften, außerdem kann von hier aus alles Weitere organisiert werden.

Zur Erkundung kann man Mopeds oder Fahrräder mieten, oder sich mit einem Boot den ganzen Tag über den See schippern lassen (unter 20$ p.P. pro Tag). Bei den Bootsfahrten haben Sie das Sagen, d.h. Sie können sich aussuchen, welche Ziele Sie ansteuern wollen. Meine Empfehlung ist die "große Tour", denn dann können Sie auch INDEIN besuchen. In jedem Fall lohnt der Besuch eines der Dörfer im See. U.a. sind hier ethnische Minderheiten mit der Herstellung von Souvenirs beschäftigt, allen voran die "Longnecks". Für diejenigen, die nicht genügend Zeit haben, deren Stammesgebiet zu besuchen (etwas umständlich zu erreichen und mit hohem Zeitaufwand verbunden), ist es eine Gelegenheit, auch wenn dieses Zurschaustellen fragwürdig ist (die Leute leben allerdings davon).

Ach ja, zum Schluß noch ein gut gemeinter Rat: Sonnenschutz! Es ist überhaupt kein Problem, sich während einer ganztägigen Bootstour, einen Hitzschlag zu holen (ich hab's geschafft).